Vorwort
Ich habe mehrere Bücher über Reichtum geschrieben – warum schreibe
ich jetzt ein Buch über Armut? Weil ich in meinen Forschungen zu
dem vermeintlich paradoxen Ergebnis gekommen bin, dass nur eine
Gesellschaft, die Reichtum zulässt und Reichtum positiv sieht, Armut
überwinden kann.
Repräsentative Meinungsumfragen, die ich in zahlreichen Ländern
habe durchführen lassen, zeigen, dass die Menschen besonders in
zwei Ländern Reichtum und Reiche im Vergleich positiver sehen: in
Polen und in Vietnam. Zugleich sind dies auch Länder, in denen die
Menschen – trotz der unterschiedlichen politischen Systeme – den
Begriff »Kapitalismus« sehr viel positiver beurteilen als ihre Zeitgenossen
in den meisten anderen Ländern.
Und es sind zwei Länder, die in den vergangenen Jahrzehnten
außerordentlich stark an wirtschaftlicher Freiheit gewonnen haben.
Die amerikanische Heritage Foundation erstellt seit 1995 ein Ranking
der wirtschaftlichen Freiheit – man kann es auch Kapitalismus-Skala
nennen –, und in keinem Land vergleichbarer Größe nahm die
wirtschaftliche Freiheit in diesem Zeitraum so sehr zu wie in Polen
und Vietnam.
Beide Länder verbindet jedoch noch mehr: Sie waren der Schauplatz
schrecklicher Kriege, in denen Abermillionen Menschen ihr
Leben ließen – der Zweite Weltkrieg in Polen und der Indochinakrieg
in Vietnam. Nach den Kriegen wurden in beiden Ländern sozialistische
Planwirtschaften errichtet, die das zerstörten, was der Krieg noch nicht
zerstört hatte. Vietnam war eines der ärmsten Länder der Welt und
Polen eines der ärmsten Länder Europas. Ich schildere in diesem Buch
das Leben in diesen Ländern in den Zeiten der Planwirtschaft, und Sie
werden sehen, wie bitterarm die Mehrheit der Menschen dort war.
Die Vietnamesen begannen 1986 mit marktwirtschaftlichen
Reformen, die man Doi-Moi-Reformen nennt. Wenige Jahre später entschloss
sich auch Polen zu marktwirtschaftlichen Reformen. In beiden
Ländern führten diese Reformen zu einem bemerkenswerten Wirtschaftswachstum
und einer dramatischen Verbesserung des Lebensstandards.
Ich werde dies mit Zahlen und Statistiken zeigen sowie
anhand von Lebensberichten der Menschen in diesen Ländern.
Das Buch beginnt mit einem Kapitel, in dem ich zeige, was
nicht gegen Armut hilft, nämlich Entwicklungshilfe. In den beiden
folgenden Kapiteln analysiere ich, wie Kapitalismus den Polen und den
Vietnamesen geholfen hat, ihren Lebensstandard zu verbessern und
der Armut zu entkommen. Ich denke, viele andere Länder könnten
davon eine Menge lernen.
Ich danke meinen Freunden in Polen und Vietnam, die mir bei
diesem Buch geholfen haben. Le Chi Mai aus Hanoi hat für mich
Übersetzungen und Interviews gemacht, und ich danke Nguyen Quoc
Minh-Quang, Vu Dinh Loc, Nguyen Trong Hoa, Lam Duc Hung und
Nguyen Thi Quat für diese Interviews. Dem Rechtsanwalt Dr. Oliver
Massmann, der seit 25 Jahren in Hanoi tätig ist und maßgeblich an
der Formulierung des Freihandelsabkommens zwischen den USA
und Vietnam beteiligt war, danke ich für seine Informationen. Dinh
Tuan Minh, Vertreter eines liberalen Thinktanks, hat mir bei einem
Gespräch in Hanoi manche wichtigen Zusammenhänge erklärt.
Besonders danke ich Professor Andreas Stoffers, dem Leiter der Friedrich-
Naumann-Stiftung in Vietnam, der für mich zahlreiche Kontakte
hergestellt hat.
In Polen haben mir mein Verleger Krzysztof Zuber (Wydawnictwo
Freedom Publishing) und mein Berater Marcin Chmielowski geholfen
– Danke dafür! Zu danken habe ich auch dem ehemaligen Finanzminister
von Polen, Professor Leszek Balcerowicz, dessen Reformen
ein wesentlicher Grund für Polens wirtschaftliche Gesundung und
Aufstieg waren. Danken möchte ich zudem Marcin Zieliński (Forum
Obywatelskiego Rozwoju) und Marek Tatała (Fundacja Wolności
Gospodarczej), Mateusz Machaj (Instytut Edukacji Ekonomicznej im. Ludwiga von Misesa) sowie Alicja Wancerz-Gluza (Mitbegründerin des
Karta-Zentrums) und Tomasz Borkowski.
Mein Dank gilt auch meinen Freunden Dr. Christian Hiller von
Gaertringen und Dr. Gerd Kommer, die das Buch kritisch gelesen
haben, Ansgar Graw, der es hervorragend lektoriert hat, und Sebastian
Taylor, der es ins Englische übersetzt hat.
Ich bewundere die Menschen in Polen und Vietnam, und mich
verbindet mit ihnen auch etwas sehr Persönliches: Denn die beiden
längsten und wichtigsten Beziehungen in meinem Leben hatte ich mit
Monika, deren Eltern aus Polen kamen, und Trang, deren Eltern aus
Vietnam stammen.
Rainer Zitelmann, März 2023
Vorwort
Ich habe mehrere Bücher über Reichtum geschrieben – warum schreibe ich jetzt ein Buch über Armut? Weil ich in meinen Forschungen zu dem vermeintlich paradoxen Ergebnis gekommen bin, dass nur eine Gesellschaft, die Reichtum zulässt und Reichtum positiv sieht, Armut überwinden kann.
Repräsentative Meinungsumfragen, die ich in zahlreichen Ländern habe durchführen lassen, zeigen, dass die Menschen besonders in zwei Ländern Reichtum und Reiche im Vergleich positiver sehen: in Polen und in Vietnam. Zugleich sind dies auch Länder, in denen die Menschen – trotz der unterschiedlichen politischen Systeme – den Begriff »Kapitalismus« sehr viel positiver beurteilen als ihre Zeitgenossen in den meisten anderen Ländern.
Und es sind zwei Länder, die in den vergangenen Jahrzehnten außerordentlich stark an wirtschaftlicher Freiheit gewonnen haben. Die amerikanische Heritage Foundation erstellt seit 1995 ein Ranking der wirtschaftlichen Freiheit – man kann es auch Kapitalismus-Skala nennen –, und in keinem Land vergleichbarer Größe nahm die wirtschaftliche Freiheit in diesem Zeitraum so sehr zu wie in Polen und Vietnam.
Beide Länder verbindet jedoch noch mehr: Sie waren der Schauplatz schrecklicher Kriege, in denen Abermillionen Menschen ihr Leben ließen – der Zweite Weltkrieg in Polen und der Indochinakrieg in Vietnam. Nach den Kriegen wurden in beiden Ländern sozialistische Planwirtschaften errichtet, die das zerstörten, was der Krieg noch nicht zerstört hatte. Vietnam war eines der ärmsten Länder der Welt und Polen eines der ärmsten Länder Europas. Ich schildere in diesem Buch das Leben in diesen Ländern in den Zeiten der Planwirtschaft, und Sie werden sehen, wie bitterarm die Mehrheit der Menschen dort war.
Die Vietnamesen begannen 1986 mit marktwirtschaftlichen Reformen, die man Doi-Moi-Reformen nennt. Wenige Jahre später ent-schloss sich auch Polen zu marktwirtschaftlichen Reformen. In beiden Ländern führten diese Reformen zu einem bemerkenswerten Wirt-schaftswachstum und einer dramatischen Verbesserung des Lebens-standards. Ich werde dies mit Zahlen und Statistiken zeigen sowie anhand von Lebensberichten der Menschen in diesen Ländern.
Das Buch beginnt mit einem Kapitel, in dem ich zeige, was nicht gegen Armut hilft, nämlich Entwicklungshilfe. In den beiden folgenden Kapiteln analysiere ich, wie Kapitalismus den Polen und den Vietnamesen geholfen hat, ihren Lebensstandard zu verbessern und der Armut zu entkommen. Ich denke, viele andere Länder könnten davon eine Menge lernen.
Ich danke meinen Freunden in Polen und Vietnam, die mir bei diesem Buch geholfen haben. Le Chi Mai aus Hanoi hat für mich Übersetzungen und Interviews gemacht, und ich danke Nguyen Quoc Minh-Quang, Vu Dinh Loc, Nguyen Trong Hoa, Lam Duc Hung und Nguyen Thi Quat für diese Interviews. Dem Rechtsanwalt Dr. Oliver Massmann, der seit 25 Jahren in Hanoi tätig ist und maßgeblich an der Formulierung des Freihandelsabkommens zwischen den USA und Vietnam beteiligt war, danke ich für seine Informationen. Dinh Tuan Minh, Vertreter eines liberalen Thinktanks, hat mir bei einem Gespräch in Hanoi manche wichtigen Zusammenhänge erklärt. Besonders danke ich Professor Andreas Stoffers, dem Leiter der Fried-rich-Naumann-Stiftung in Vietnam, der für mich zahlreiche Kontakte hergestellt hat.
In Polen haben mir mein Verleger Krzysztof Zuber (Wydawnictwo Freedom Publishing) und mein Berater Marcin Chmielowski geholfen – Danke dafür! Zu danken habe ich auch dem ehemaligen Finanzminister von Polen, Professor Leszek Balcerowicz, dessen Reformen ein wesentlicher Grund für Polens wirtschaftliche Gesundung und Aufstieg waren. Danken möchte ich zudem Marcin Zieliński (Forum Obywatelskiego Rozwoju) und Marek Tatała (Fundacja Wolności Gospodarczej), Mateusz Machaj (Instytut Edukacji Ekonomicznej im. Ludwiga von Misesa) sowie Alicja Wancerz-Gluza (Mitbegründerin des Karta-Zentrums) und Tomasz Borkowski.
Mein Dank gilt auch meinen Freunden Dr. Christian Hiller von Gaertringen und Dr. Gerd Kommer, die das Buch kritisch gelesen haben, Ansgar Graw, der es hervorragend lektoriert hat, und Sebastian Taylor, der es ins Englische übersetzt hat.
Ich bewundere die Menschen in Polen und Vietnam, und mich verbindet mit ihnen auch etwas sehr Persönliches: Denn die beiden längsten und wichtigsten Beziehungen in meinem Leben hatte ich mit Monika, deren Eltern aus Polen kamen, und Trang, deren Eltern aus Vietnam stammen.
Rainer Zitelmann, März 2023